Wir reisen wieder.

geschrieben von admin am 11. Juli 2009
Kategorie: Aktuelles


Die letzten zwei Tage waren für uns spannend. Ziemlich genau eine Woche vor unserer Ausreise hatten Auswärtiges Amt und Entwicklungsministerium urplötzlich Zweifel bekommen, ob wir gerade jetzt wirklich und wahrhaftig losziehen sollten. Wir kauften daraufhin zwei neue Rollkoffer und packten unsere Sachen weiter ein.
Und siehe da, nach ziemlich genau 48 Stunden des Wartens kam eben die Nachricht, dass Romy und ich nun doch ein weiteres Mal auf Guinea losgelassen werden. Oder mit den Worten des „Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“: „…nach Rücksprache mit dem Auswärtigen Amt bestehen derzeit grundsätzlich keine Bedenken gegen eine Entsendung der Familie Schwarz.“ Keiner weiß wirklich, warum unser Einsatz, der von beiden Behörden eigentlich vorher schon bestätigt worden war, plötzlich nochmals geprüft wurde. Hatte aber den schönen Effekt, dass viele Leute kurze oder längere Petitionen himmelwärts geschickt haben. Dankeschön. Betrachten wir es als eine Art Generalprobe, bevor wir wirklich wieder im Wilden Westen Afrikas einreiten.
Und wo wir gerade vom „Wilden Westen Afrikas“ sprechen: Vor zwei Tagen gebärdeten sich Spezialeinheiten der Armee wie wild gewordene Cowboys: Am Mittwochabend fuhren an mehreren Verkehrsknotenpunkten der Hauptstadt Lastwagen vor. Die Spezialeinheit der „Béret Rouge“ (frei rumpelnd übersetzt: „Rotkäppchen“) warfen jeweils einen lebenden schwarzen Stier auf die Straße, nur um ihn dann, inmitten des Feierabendverkehrs mit Salven aus ihren automatischen Waffen zu töten – und in seinem Blut liegen zu lassen.
Die Umstehenden wurden in kürzester Zeit mit weichen Knien zu Umliegenden.
Und warum dieses Abschlachten? Die schwarzen Toros waren schlicht und ergreifend Schlachtopfer. Die Armee will sich die Gunst des Himmels sichern.
Ein Spiel mit dem Feuer. Schlie?lich wurde auch das Rotkäppchen im Märchen vom Wolf gefressen…

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