Gras-fitty

geschrieben von admin am 27. Mai 2008
Kategorie: Aktuelles


In den Zeiten der ökologischen Krise müssen auch coole Typen sich etwas Neues einfallen lassen. Zum Beispiel die Sprayer und Tagger. Unser guineischen Homies hatten da eine Idee… Nämlich Gras-fitty. Weil hier in Télimélé niemand Geld für Sprayflaschen oder Eddings hat (und weil es auch weder das eine noch das andere käuflich zu erwerben gäbe, selbst wenn die Penunzen in der Tasche lägen) hilft sich die kommunikative Jugend auf ökologisch verträglich Weise.
Man reißt einen Ast von einem bestimmten Busch und schmiert dann in einem grünlichen Gras-Farbton die gewohnten Schriftzüge, wie „50 Cent“ oder „Binta + Mamadou = big loov“ an die Mauern der Stadt. Oder so ähnlich.
Übrigens auch sehr gut geeignet für Warnschilder in Zeiten der Inflation.
Nehmen wir zum Beispiel das omnipräsente „Uriner interdit! 5000 Francs!“ (Auch die des Französischen nicht mächtigen Leser können sich wahrscheinlich vorstellen, was da mit kühnem Pinselstrich verboten wird und wie hoch die Strafgebühr ist.) Weil der Kurs des Guineafrancs schwankt wie ein Schilfstängel im Wind, muss die Gebühr natürlich ständig angepasst werden.
Kein Problem mit Grasfitty! Denn schon lange pinselt man 15000 Francs an die Wand. Und schon lange ignoriert man die Botschaft, und pieselt unter das Gepinselte. Ist ja ökologisch abbaubar.

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