Technikphilosophie

geschrieben von admin am 18. März 2008
Kategorie: Aktuelles


„Technik ist schön, solange sie funktioniert.“ Alte chinesische Patentrechtsverletzer-Weisheit.
Ich möchte festhalten, dass wir für unsere Computertechnik samt und sonders nur feinste (bzw. feine – – – – na gut, zufrieden stellende) Markenware verwenden. Was betroffene Markenware nicht daran hindert, seit Wochen alle metaphorischen Hufe hochzureißen. Alles begann damit, dass unser Backup-Rechner (zweibuchstabige Marke)
beschloss, aktiv zu werden. Aus unerfindlichen Gründen begannen sich plötzlich aus heiterem Himmel Textprozessoren und andere Programme zu öffnen, in die der Computer lange Zahlen und Buchstabenreihen hineintippte.
Kommunikationsversuche einer künstlichen Intelligenz?? Voller Elan wirkte er mit, wenn wir eigene Dokumente bearbeiteten. Schnell mal eine neue Endung an ein Wort. Oder einen ganzen Abschnitt gelöscht. Virenscans enthüllten: nix.
Weshalb wir den geistlichen Weg beschritten und für den Computer beteten.
Zwar bin ich nicht einer dieser hochfrommen Menschen, die hinter jedem Stolpern einen Dämon vermuten. Aber Gebet ist nichtsdestotrotz ein machtvolles Rüstzeug. Denn siehe da: Nachdem der Computer etwa zwei Wochen Dummheiten machte, besann er sich nach seiner Heiligung eines Besseren.
Seither hat sich die Chipsdose, immerhin schon zwei Wochen lang, tadellos betragen.
Zeit für eine weitere Herausforderung: Zwei Wochen zwar nicht schöner, aber schriller Videoschnitt-Nachtschicht-Arbeit verschwanden mit einem lang gezogenen leise klagenden Geräusch, als unsere externe Festplatte aufgrund fehlender Stromversorgung beschloss, die Drehung um sich selbst zu beenden.
Zum Glück war das Videorohmaterial noch auf den kleinen Videokassetten vorhanden. Wir können also alles noch einmal – und vieeeeeel schöner machen!
Abgesehen davon, dass ich jetzt ständig überlegen muss, wo ich denn die Videodaten abspeichere (Rohdaten speichern – Zwei Minuten Filmclip schneiden – Rendern – Rohdaten löschen – Endergebnis behalten – Programmabsturz).
Dafür fand es der zweite zweibuchstabige Markencomputer an der Zeit, die internen Lautsprecher durchbrennen zu lassen. Kein Problem – für den Videoschnitt verwendete ich eh viel lieber Kopfhörer.
Entsprechend groß war mein Schreck, als ich eines Abends plötzlich nichts mehr hörte. Kopfhörer ab – Erleichterung: An meinen Ohren lag’s nicht.
Computer untersucht. Nichts. Soundkarten-Test. Nichts.
Steckverbindungscheck. Nichts. Zuletzt sah ich mir die Verkabelung der Kopfhörer an: Mein niedlicher kleiner (und nicht sehr schlauer) Hund Brownie lag neben mir auf dem Sofa und hatte – in Stillbeschäftigung – das Kabel durchgebissen. An fünf Stellen.
Immerhin kann man das nicht auf die Technik schieben!

Kommentare geschlossen.