Hygienisch-ökologische Überlegungen

geschrieben von admin am 28. Januar 2008
Kategorie: Aktuelles


Vor Afrika hatte ich zwei Fragen: Was macht man „dort unten“, wenn man mal muss? Und was macht man mit seinem Müll? Dumme Fragen, oder? 1. Man geht aufs Klo. Und merkt erst anschließend,
welche Bedeutung der kleine Teekessel aus Plastik wirklich hat. Wenn man nämlich mitbekommt, dass es im Umkreis von 200 km kein Klopapier gibt. Was auch einer der Gründe ist, warum nichts mit Links macht (was jetzt eigentlich nicht als politisches Statement gemeint war). Das führt zu akrobatischen Übungen auf dem Markt, wenn man mit der rechten Hand sowohl das Geld rüberreichen als auch die Ware einsammeln will. Ganze rechtshändige Schattenspiele werden von den Akteuren so aufgeführt…
Aber kommen wir zu Punkt zwei. Wohin mit dem Müll? Nichts einfacher, als das: Man stapelt sich seinen ökologisch einwandfreien Komposthaufen auf.
Auch wenn Kühe, Schafe und Ziegen davon absolut nicht begeistert sind. Denn der Komposthaufen befindet sich innerhalb unserer Mauern.
Und für den Restmüll (der aufgrund des chinesischen Wirtschaftswachstums von 16% auch in Afrika mittlerweile den größeren Teil des Abfalls einnimmt) baut man sich seine eigene Müllverbrennungsanlage. Wie schön züngeln grüne Flämmchen, wenn man wieder mal eine Plastikflasche verbrennt.
Ich gestehe, dass mein ökologisches Gewissen mich mit schöner Regelmäßigkeit sticht. Doch vorbei sind die Zeiten, als die Handvoll Fleisch auf dem Markt in Bananenblätter eingewickelt wurde. Heute gibt’s dafür „Poore“ – eine rotgestreifte Plastiktüte, die von fleißigen Händen in die Landschaft geworfen, in schöner Regelmäßigkeit Kuhmägen verstopft und zu frühen Todesfällen führt.
Natürlich gibt es auch Alternativverpackungen für arme Leute und Ökos:
Fleisch und Brot werden in die Reste von Zementsäcken gewickelt. Vorher klopft der Händler noch einmal theatralisch auf dem Papier herum, so dass die letzten Zementwolken auch garantiert in jede Pore des Nahrungsmittels gelangen. Hat aber auch sein Gutes: So repariert man beim Essen gleichzeitig die Löcher in den Zähne. Gewusst wie!

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