Welpenretter

geschrieben von admin am 10. Juni 2007
Kategorie: Aktuelles

Zum Retter der Welt hat es bisher nur in meinen Träumen gereicht. Seit ein paar Tagen allerdings haben Romy und ich uns immerhin zu Welpenrettern gemausert! Zu diesem Zeitpunkt nämlich bekam der Hund unseres Nachbarn Welpen. „Queen Mum“, wie wir sie nennen, weil sie oft mit übereinandergeschlagenen Vorderläufen huldvoll auf den Stufen unserer Terrasse liegt, hat nämlich bei uns Asyl beantragt.
Seit sie mitbekam, dass es tatsächlich Menschen gibt, die ihre Hunde füttern. Unserm Nachbarn war’s nur recht.
Allerdings lässt diese Hundedame einen an den tierischen Instinkten zweifeln. Ausgerechnet an der niedrigsten Stelle unserer Mauer, da wo sich nach Regenfällen immer ein, zwei Handbreit Wasser ansammeln, buddelte sie ihre Welpenhöhle.
Weshalb wir an einer anderen, geschützteren Stelle eine zweite Grube schachteten, mit einer Plane überspannten und den Hund kurzerhand umsiedelten. „Queen Mum“ war von dem Geburtspavillon gebührend beeindruckt und akzeptierte das Loch, indem sie gleich drin sitzen blieb. Und eine halbe Stunde später eine Handvoll Hund zur Welt brachte. Danach eine zweite. Und eine dritte. Und so weiter, bis sieben fiepende Fellwürmer sich im Erdloch umher kugelten.
Leider hat Queen Mum neben der fehlenden Instinkte noch weitere Fehler: Sie ist schwerhörig und schwergliedrig. Weshalb sie sich mit schöner Regelmäßigkeit auf einen Welpen platziert. Während die Kleinen sofort mit aller zu Verfügung stehenden Phonstärke ihre Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation herausbrüllen, ignoriert die Mama dies aus akustischen Fehlfunktionsgründen vollständig und schaut zufrieden Löcher in die Luft.
Und hier kommen wir Welpenretter ins Spiel und vermiesen der natürlichen Auslese den Spaß. Wann immer es zwei Minuten ununterbrochen Quietsch-bellt, ohne dass sich die Situation von allein klärt, marschiert entweder Romy oder ich zum Ort der Quetschung und erlösen den Unterdrückten.
Gute Übung für Leute mit geringem Selbstvertrauen: Ich habe wieder ein Leben gerettet!
Und damit ein anderes Problem.
Hat jemand Bedarf an einer süüüüüüßen afrikanischen Promenadenmischung?