hochgelobt

geschrieben von admin am 11. Mai 2007
Kategorie: Aktuelles


Was tut man, wenn man eine ärgerliche Armee im Rücken, aber keinen Pfennig in der Tasche hat?
Man könnte die gesamte Armee absetzten. Oder ihnen Platzpatronen unterjubeln. Oder Essenmarken verteilen. Das Schlaueste und am wenigsten Aufwendige allerdings ist es, Ränge auszuschütten.
Wie schon ein paar Male in diesen Chroniken der Unterschlagung erwähnt, waren die Soldaten unzufrieden, weil ihnen ein Jahrzehnt Solderhöhung abhandengekommen waren. Und der neue P(remier)M(inister) war noch nicht flüssig genug, um die paar hundert Milliarden an Nachzahlungen auszugießen.
Um sich trotzdem ein, zwei Monate Ruhe zu verschaffen, lancierte er eine Beförderungswelle.
Eher einen Beförderungs-Tsunamie.
Ich saß gerade mit unserem Präfekten, dem Problemverwalter der Region zusammen, als dessen Telefon zu klingeln begann. Und nicht wieder aufhörte. Soldaten der mittleren Ränge riefen an, um sich von ihm gebührend gratulieren zu lassen. All die Colonels die zu Capitaines befördert worden waren. Oder umgekehrt? All die Leute, die sich unbedingt feiern lassen wollten – ihr Name war Legion.
Von mir aus auch Kompanie.
Da zeigt sich wieder einmal, dass Titel zwar Schall und Rauch sind. Aber trotzdem glücklich machen. Glückshormone für Militärs, gepresst in nicht essbare Orden. Ich ziehe Schokoladentaler vor.

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