Geld frustriert die Welt

geschrieben von admin am 4. Mai 2007
Kategorie: Aktuelles


Willkommen in der kleinen Welt der großen guineischen Währungspolitik. Wie immer ohne Gewähr. Alles begann damit, dass sich die neue Regierung am Hosenträger riss. Und beschloss, die Wechselkurse für Dollar und Euro künstlich zu senken.
Grundsätzlich eine gute Sache. Denn in den letzten vier, fünf Jahren gab’s über den Daumen eine Inflation von fünfhundert Prozent.
Zuletzt lag der Eurokurs bei eins zu achttausendundeinpaar. Das änderte sich vor wenigen Wochen. Heute zum Beispiel gab’s einen Kurs von 1 : 4750. „Und sein Fall war ein großer Fall.“ Der Sinn der Sache: Die Händler sollten die Preise senken. Und günstig Waren ins Land bringen.
Dachte die Regierung.
Die Händler rieben sich die Hände.
Und senkten nicht die Preise, sondern die Augen. Damit die Kundschaft nicht die Dollarzeichen hinter den Lidern rotieren sah.
Schließlich waren die alten Lager noch voll. Und weil die Großhändler auch nicht einen Pfennig verlieren wollten, blieben sie hart.
Weshalb sich eigentlich nichts geändert hat. Außer, dass unterm Strich alles teurer wurde.
Das bemerkten die Guineer nicht zu sehr. Denn sie bekommen ihr Salär ja nicht in Euro oder Dollar ausgezahlt. Problematisch wird’s nur, wenn sie a) kein Gehalt haben. Oder b) es nicht ordnungsgemäß ausgezahlt bekommen. Wie beim Militär.
Eigentlich das Dümmste, was man so machen kann: Den Leuten mit den Waffen mehr Geld versprechen. Und es nicht zahlen.
Denn die Leute mit den Waffen haben einen Vorteil allen anderen Leuten gegenüber. Sie haben Waffen. Die letzten paar Tage wurde deshalb allnächtlich in den Armeecamps demonstriert, geschossen und ausgeschritten. Diese Demonstrationen, Schießereien und Ausschreitungen führten dazu, dass die Regierung sich heute außerordentlich ordentlich traf. Denn theoretisch soll das Geld gezahlt worden sein. Die Generäle und Offiziere schießen deshalb auch nicht wild herum, sondern schauen zivilisiert-militärisch in die Luft.
Es sind vor allem die Unteroffiziere, die revoltieren und ihre Munition verknappen. Weshalb kein währungspolitischer Putsch zu erwarten ist. Denn wie lautete der kleine Armeekalauer aus NVA-Zeiten?
– Was sagte das Schwein, als es gegen die Wand lief? „Uffz!“

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