MIG gegen Mango auf Radio

geschrieben von admin am 17. April 2007
Kategorie: Aktuelles


Eigentlich wollte ich heute ganz prosaisch über unser Studienzentrum berichten. Aber was ist das schon gegen einen guineisch-amerikanisch-russisch-chinesischen Zwischenfall? Guineas Luftwaffe ist stolzer Besitzer von grob geschätzt ein, zwei Fallschirmen, ein, zwei Hubschraubern und ein, zwei MIGs.
Eine der letzteren war neulich kaputt. Weshalb ein russischer Spezialist kam und sie reparierte. Der neue Verteidigungsminister hielt das für einen guten Moment, um mal zu schauen, was die starke Truppe so treibt. Weshalb der russische Ausbilder mit einem guineischen Piloten heute gegen halb zwölf Uhr mittags in den Himmel aufstieg. Allerdings nicht, ohne mit einem Mangozweig zu kollidieren, der sich auf, neben oder über der Landebahn befand. Der Verteidungsminister meinte, es wäre kein Mangobaum, sondern ein Vogel gewesen. Was auch immer, anscheinend reichte das aus, um die MIG total aus dem Konzept zu bringen. Vielleicht war die guineisch-russische Reparaturkooperation auch einfach noch nicht ganz beendet worden.
Jedenfalls hatten die beiden Piloten nichts Besseres zu tun, als die Maschine in das neue Gebäude des guineischen Radios und Fernsehens zu lenken. Sie krachte ins Dach, nachdem die beiden Flieger sich mittels Schleudersitz noch gerettet hatten.
Die Situation wurde dadurch prekärer, dass sich die Sendeanstalt genau gegenüber der neuen amerikanischen Botschaft befindet. Nur zwanzig Meter Luftlinie… Und die Situation wurde noch prekärer, weil der neue Regierungschef gerade auf Tour in Frankreich und Brüssel ist, um ein paar Moneten fürs Land lockerzumachen. Die daheimgebliebenen Minister hatte alle Hände voll zu tun: „Nein! Kein Staatsstreich! Und nein, kein Anschlag auf die Amerikaner!“ Die gute Nachricht: Niemand wurde getötet, wenn auch der guineische Pilot ein Bein mächtiglich zerbrach. Und mit seinem Sitz, der herausgeschleudert wurde, ein ganze Haus zerstörte. In dem sich zum Glück niemand befand.
Und endlich kamen auch noch die Chinesen ins Bild: Die haben nämlich die Rundfunkanstalt gebaut. Der Botschafter war kurze Zeit später am Schauplatz, schaute sich die MIG auf dem Dach an und versprach, die Schäden in Kürze zu reparieren. Auf chinesische Kosten selbstverständlich.
Und was beweist uns das wieder? Der Gärtner war Schuld. Hat die Mangobäume nicht geschnitten. Oder nicht richtig gekehrt. Der Gärtner…

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