Pawlowsche Kühe und heiße Hunde

geschrieben von admin am 6. April 2007
Kategorie: Aktuelles


Allmorgendlich um sechs Uhr in der Frühe, während Heiko sich nochmal im Bett dreht und durch halbgeschlossene Lider die Morgendämmerung anblinzelt, macht sich Romy auf eine Runde durchs Revier. Den Hund in Bewegung bringen und die Morgenfrische genießen, und so weiter. Und allmorgendlich stehen zwei schwarze Kühe geduldig am Tor. Und warten. Bevor Romy sich auf die Pirsch macht, werden von ihr ein paar Mangos, Bananen und Orangen geschält, geschnitten und/oder gepresst. Für’s gesunde Frühstück.
Den organischen Restmüll nimmt Romy mit. Aus gutem Grund. Denn sobald sie nur einen Fuß durchs Tor setzt, kommen die beiden Hornviecher voller Karacho auf sie zu gestürmt. Was für den Hund des alten Pawlow das Glöckchen war, ist für die Rinder das Geräusch der Torangeln. Genüsslich lassen sie sich von Hand füttern. Und wehe, es gibt keine Fruchtschalen. Dann beginnen die Kühe fordern am Kleid zu zupfen. Jedem das seine.
Und während der schlaftrunkene Heiko langsam mit wechselndem Erfolg versucht, Kaffeewasser durch einen Filter zu gießen und Teller zu finden, ist Romy schon auf dem Weg. Normalerweise hat die frühe Frau unseren Hund im Gefolge. Und den des Nachbarn. Beides Hundedamen.
Doch seitdem letztere ihre Liebesgefühle neu entdeckt hat, spielt sich allmorgendlich ein Pandämonium vor den ehemals so friedlichen Toren ab. Nicht genug damit, dass uns die halbe Nacht von jaulenden, keifenden, bellenden und machomäßig kämpfenden Hunden versüßt wird. Nicht genug damit, dass diese Köter unser Grundstück auf der ganzen Länge markiert – oder besser gesagt vollgepisst – haben.
Nein, ausgerechnet unser mittels Spritze von uns kaltgestellter Hund hat absolut kein Verständnis für das Techtelmechtel vor unserem Grundstück. Egal ob da gerade sieben oder acht Köter um die Gunst der Nachbarshündin buhlen. Die wilde Karline springt mittenrein und räumt auf, wie der Terminator eine Polizeistation. Nur etwas emotionaler. Und die guineisch-psychisch geschädigten Tölen rennen, was das Zeug hält.
Vorbei die ruhigen Spaziergänge. Der Hund spaziert nicht mehr, sondern hütet das Tor, auf der Suche nach weiteren Gigolos. Die einzigen treuen Kreaturen, die Romy meilenweit folgen und am T-Shirt zupfen, sind die beiden Kühe.
Spazierengehen beruhigt ungemein.

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