Ode an einen Dichtungsring

geschrieben von admin am 9. März 2007
Kategorie: Aktuelles


Was haben wir uns vor anderthalb Jahren über den geschweißten Wasserturm auf unserem Grundstück gefreut! Und über die Klempnerarbeiten geärgert. Immerhin weckten diese meisterlichen Defizite den McGyver in mir… Zum Beispiel, als heute der Wasserhahn in der Küche den zweiten Dichtungsring platzen ließ. Der erste hatte auch vorher nie existiert. Und so ganz ohne Dichtung war der Leitungshahn auch nix Wert. Dort, wo das Auslassrohr (so nennen wir Pseudotechniker das Dingens) sich sonst von einem zum anderen Spülbecken drehen ließ, spritzelte und tröpfelte das gelbliche Flusswasser wie ein modernes Springbrünnchen.
Was tun, wenn der Libanese, der uns die chinesische Mischbatterie verscherbelt hatte, 7 Stunden entfernt wohnt? Und die Dichtungsringe auch? – Genau. Man baut sie sich selbst.
Man nehme: zwei Zentimeter Isolierband, ein Stück alten Fahrradschlauch, zwei Schnippgummis von einem Stapel wertloser Guineafrancs und etwas Hanf. Danach lasse man seiner Fantasie freien Lauf. Ab und zu auch dem Wasser.
Schon nach dem siebten Versuch war das Kunstwerk dicht. Wenn man das Rohr nicht mehr drehte. Ein kleiner Preis für ein Opus maximum der Improvisation.

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