Ankunft in Freuden

geschrieben von admin am 28. Februar 2007
Kategorie: Aktuelles


Seit gestern ist der neue Premier im Lande. Und obwohl das nicht offiziell angekündigt wurde, hatte der Buschfunk hervorragend funktioniert. Menschenmassen am Straßenrand, Jubel, Trubel, Hoffnung. Ein kurzer Besuch beim Präsi, anschließend der (wahrscheinlich wichtigere) Besuch bei der „ersten Dame des Landes“, der ersten Frau des Präsidenten (Yo, er hat mehrere, ganz offiziell sogar).
Aber zurück zu Monsieur Kouyaté: Ein gewichtiger Mann (in jedem Sinn), der überlegt spricht und nicht nur Phrasen drischt. Er könnte es schaffen.
Wenn das Militär ruhigt bleibt, ihm der Präsi keine Stöcke zwischen die Beine schmeißt, er genug passende Leute für eine neue Regierung findet. Und so weiter.
Und natürlich erwartet der sprichwörtliche „kleine Mann von der Straße“ umgehend Wunder: Strom und Wasser. Und Arbeitsplätze.
Er beginnt erstmal mit anderen Maßnahmen, die ihn sicher beliebt machen werden. Heute kam (so behaupten es unbestätigte Quellen) der Befehl, alle Gefangenen freizulassen, die im Zusammenhang mit den Demos und der Zerstörung des Staatseigentums einkassiert worden waren. Ob das nun wahr ist oder nicht, eine Amnestie wäre ein schlauer Schachzug. Und vor allem gerecht.
Und Gerechtigkeit kann Guinea nicht genug praktiziert werden, das Defizit der letzten Jahrzehnte ist groß genug…

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