Und der Posten geht an…

geschrieben von Heiko am 27. Februar 2007
Kategorie: Aktuelles


Hättet Ihr Lust, in der guineischen Regierung mitzumischen? Das Land aus Korruption, Arbeitslosigkeit, Inflation, Armee- und Polizeiwillkür, Ungerechtigkeit, Landflucht, Infrastrukturlosigkeit und Perspektivlosigkeit herauszureisen? Dann hättet Ihr JETZT Eure Chance. Sisyphusarbeit zum kleinen Preis für Leute mit großen Visionen…

Denn gestern Abend wurde in den Nachrichten der neue Premierminister akkreditiert. Das ging fix, dieses Mal, schon zwei Tage nachdem die letzte Vereinbarung unter Dach und Fach war. Der neue Mann heißt Lansana Kouyaté (ja, er hat „unseren“ Familiennamen. Will aber nicht viel heißen). Er war mal Guineas Botschafter in Ägypten und anschließend unter Boutros-Ghali UNO-Diplomat. Und jetzt ist er Premier und wird wohl als erstes fähige Leute für die Regierungsbildung suchen. Etliche offizielle Quellen hatten den Mann schon im Voraus als Idealkandidaten im Blick. Weil der alte Präsident ihn schon seit Jahren kennt. Und weil er kein Peul ist. Denen misstraut unsere graue Eminenz nämlich. Mit einem Malinke, der eine Susu-Mutter hat, kann er eher leben (das wird aber nur geflüstert, denn natürlich existieren im Lande KEINE ethnischen Vorurteile!) Nicht der letzte Grund ist, dass neue Premier den gleichen Vornamen hat, wie der Landesvater. Der alte Mann hat ihn noch nie mit „Monsieur Kouyaté“ angesprochen, sondern immer mit „Namensvetter“. In Realität soll der neue Mann mit großen Vollmachten ausgestattet sein. Die wird er auch brauchen, um das Land zu reformieren. Wünschen wir ihm das Beste. Und erleichtern seine Aufgabe, indem wir ihn während der Audienzen beim Weltenlenker erwähnen.

Hakiim Kalil und Rougiyatou Kouyaté (alias rhs)

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