Schätzperten

geschrieben von admin am 22. Februar 2007
Kategorie: Aktuelles


Im Augenblick gleicht Guinea einer großen Lotterie. Jeder gibt seine Mutmaßung darüber ab, wie sich die Dinge entwickeln könnten. Zum Beispiel, ob morgen, am 23. Februar der Ausnahmezustand aufgehoben wird. Nun, wird er wohl nicht, da die Regierung das erst tun will, wenn der Streik ausgesetzt wird. Und die Gewerkschaft will den Streik nur beenden, wenn ihre Forderungen erfüllt werden – jener berühmte Vertrag, der vor ein paar Wochen am 27. Januar unterschrieben wurde. Aber der Präsi will seinen Duzkumpel, den neuen Premierminister nicht schon nach zwei Wochen abservieren und damit schwach erscheinen. Und so beißt sich die Katze in den Schwanz und keiner gibt nach. Ich hätte ja einen Vorschlag, auf den eh niemand hört: Es wäre schlau, wenn alle gemeinsam bis drei zählen würden und dann gleichzeitig 1. einen neuen Premier des breiten Konsens einsetzen 2. den Ausnahmezustand aufheben 3. den Streik aussetzen 4. und Zuckerwatte für alle verteilen würden. Doch das Gegenteil scheint der Fall. Insbesondere Reporter werden nicht in Watte gepackt. Nicht nur die nationale Presse wird von Regierungsseiten schlecht behandelt. Diese armen Optimisten war auch bisher nichts anderes gewohnt. Doch seit ein paar Tagen werden auch die Mitarbeiter von BBC, Radio France oder AFP herumgestoßen. Im wahrsten Sinne des Wortes. „Geht und filmt bei Euch zu Hause!“ sagte ein Militär und schubste die Leute vom „Palast des Volkes“ fort. Deshalb ist die Berichterstattung schwierig und es gibt wenige Neuigkeiten. Was will man auch groß über Sackgassen referieren? Wenngleich wir Realisten sind, hoffen wir trotzdem darauf, dass die Regierung nicht weiterhin ihr Volk ignorieren kann. Obwohl, das haben andere Länder noch viel länger geschafft. Morgen wissen wir mehr. Vielleicht!

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