Man ergeht sich wieder. Nicht.

geschrieben von Heiko am 20. Februar 2007
Kategorie: Aktuelles


Grundsätzlich müssen wir mit Erich Maria Remarque „Im Westen nichts Neues!“ schluchzen. Obwohl, einige Änderungen gab es schon: Seit gestern ist die Ausgangssperre zwischen 6 Uhr morgens und 18 Uhr abends aufgehoben sei. Immerhin ein Zugeständnis! Zwölf Stunden der Freiheit, des Lustwandelns und Joggens.  Das Problem ist nur, dass niemand bummelt. Als Romy und ich gestern zum ersten Mal seit ein paar Tagen in die Stadt fuhren, um frisches Wasser von der Quelle zu holen und unser Center und ein paar Freunde zu besuchen, erblickten wir nur eine Geisterstadt. Ab und zu schlich sich mal jemand im Schatten von Haus zu Haus, aber davon abgesehen waren alle Geschäfte und Häuser geschlossen. Zu groß ist die Angst vor der plündernden Armee und die allgemeine Unsicherheit. Obwohl die sich zumindest in Télimélé jetzt zurückhalten. Einige saßen vor den verkohlten Resten der Gendarmerie und bewachten die beschlagnahmten Güter, die im Hof aufgestapelt waren.

Aber ansonsten herrscht eine Nix-Genaues-weiß-man-nicht-Stimmung. Die einen sagen, dass sich heute die Chefs der Gewerkschaft wieder mal mit Vertretern der Republik treffen, nachdem das Terrain gestern durch Gespräche mit den religiösen Leitern des Landes vorbereitet worden war. Die anderen dementieren. Alle Welt fragt sich, wie die Ergebnisse wohl aussehen werden. Und unsere geschätzte Deutsche Botschaft fragt nach Wochen des Schweigens, ob wir noch da sind!

Wir fragen mit!

Kommentare geschlossen.