Ausnahmezustand

geschrieben von Heiko am 13. Februar 2007
Kategorie: Aktuelles


Genauso kann man im Augenblick auch uns bezeichnen, da der Präsident letzte Nacht den Ausnahmezustand ausgerufen hat. Damit verbunden ist auch eine Ausgangssperre, die von 16 bis 20 Uhr unterbrochen ist, damit sich jeder seine Schüssel Reis besorgen kann. Nun, so wirklich wird die Ausgangssperre von niemanden befolgt. Weder bei uns, noch in Conakry. In Télimélé besteht die restliche Staatsmacht aus genau vier Gendarmen und fünf Polizisten… Und die haben alle Hände damit zu tun, sich aus dem Ärger herauszuhalten. Eventuell wird heute Verstärkung eintreffen – die Autoritäten arbeiten im Untergrund. Romy und mir geht es gut. Natürlich sind wir etwas angespannter als sonst, es spielen mehr Faktoren in die Situation hinein, als man in zwei Zeilen beschreiben kann. Aber wir wissen uns in Gottes Hand. Und bisher haben für uns einige Spezialeinheiten Engel Überstunden abgeleistet. Wir werden weiter in Télimélé abwarten. Einige fragten zwar, warum wir nicht in den Senegal ausweichen. Doch mittlerweile gibt es auf unserem Weg über die grüne Grenze zu viele private Straßensperren. Wenn’s wirklich nötig wäre, könnte man das Risiko zwar eingehen, aber zurzeit ist es weiser, seinen Tee in Teelimele zu schlürfen.

Kommentare geschlossen.